Die deutschen Pétanque-Spielregeln finden sich in einem umfangreichen Regelwerk mit 41 Artikeln, die der Deutsche Petanque Verband (DPV) in enger Anlehnung an den Internationalen Petanque Verband (FIPJP) niedergelegt hat.

Nachstehend wird versucht, die für ein Boule-Spiel relevanten Regeln in einer vereinfachten und für den alltäglichen Gebrauch verständlichen Kurzfassung darzustellen. Das Regelwerk wird durch Videos ergänzt, in denen einige nicht alltägliche Spiel-Situationen exemplarisch in Bild & Ton dargestellt sind. Die nach dem Abspielen des Regel-Videos angezeigte Playlist mit einer Vorschau auf weitere Videos kann links unten mit dem Rücksprung-Pfeil ausgeblendet werden. Das erneute und unerwünschte Abspielen des betreffenden Regel-Videos wird mit einem Klick auf das II - Stoppsymbol verhindert. Soll das Regel-Video erneut gestartet werden, genügt ein Klick auf das Startsymbol in Pfeilform I> am linken unteren Bildrand.   

Wer sich im Detail mit dem DPV-Regelwerk vertraut machen möchte, findet die Offiziellen Pétanque-Spielregeln entweder als PDF-Download-Datei unter dem externen Link  http://deutscher-petanque-verband.de/regeln/ oder direkt online über den Link http://deutscher-petanque-verband.de/download/offizielle-petanque-spielregeln/?wpdmdl=18242 

Nachstehend soll nun eine Kurzfassung über die wichtigsten Boule-Spielregeln versucht werden. Für die Anregung zur Aufnahme weiterer wichtiger Regeln in diese Übersicht, kann gerne das E-Mail-Formular unserer Homepage im Menüpunkt "Kontakt per E-Mail" verwendet werden.   

1. Das Spielgelände (Artikel 5)

1.1 Petanque wird auf jedem Boden gespielt. Das Spielgelände kann auch freies Gelände (terrain libre) ohne Grenzmarkierungen sein. Ein mit Schnüren abgegrenztes Spielfeld sollte mindestens 4 m breit und 15 m lang sein. Die Schnüre bilden zugleich die Auslinien für das Spielfeld.

2. Die Kugeln (Artikel 2) und die Zielkugel (Artikel 3)

2.1 Die Kugeln für über 12 Jahre alte Spieler müssen aus Metall sein und einen Durchmesser zwischen 70,5 mm und 80 mm haben; das Gewicht muss zwischen 650 g und 800 g liegen.

Die Marke des Herstellers und das Gewicht der Kugeln müssen eingraviert und lesbar sein. Die Initialen oder der Name des Spielers können zusätzlich eingraviert sein.

Die Zielkugel ist aus Holz oder Kunststoff und hat einen Durchmesser von 30 mm; das Gewicht kann zwischen 10 und 18 g betragen. Gefärbte Zielkugeln sind zulässig. Eine auch Cochonnet oder Schweinchen genannte Zielkugel darf aber nicht mit einem Magneten aufzuheben sein.

3. Die Mannschaften (Artikel 1)

Beim Petanque- oder Boule-Spiel spielen jeweils zwei Mannschaften gegeneinander. Dies sind in der Triplette je 3 Spieler mit je 2 Kugeln; in der Doublette sind es 2 Spieler mit je 3 Kugeln; im Tête-à-tête (Einzel) spielt jeder Spieler mit je 3 Kugeln.


4. Der Anwurf (Artikel 6 bis 9)

Durch Los wird bestimmt, wer als Erster die Zielkugel wirft. Später wird die Zielkugel jeweils von der Mannschaft geworfen, die die letzte Aufnahme gewonnen hat.

Der Abspielpunkt wird entweder durch einen freihändig gezeichneten Kreis auf dem Boden markiert oder es wird ein starrer Wurfkreis an die gewünschte Stelle gelegt.

Der Durchmesser des Wurfkreises muss zwischen 35 und 50 cm betragen. Wird ein starrer Wurfkreis verwendet, muss dieser vor dem Werfen der Zielkugel und für den Fall eines unbeabsichtigten Verschiebens, in jedem Fall markiert werden. Der Wurfkreis muss mehr als 1 m von jedem Hindernis entfernt sein. Die Füße eines Spielers müssen sich im Inneren des Wurfkreises befinden und müssen solange fest im Wurfkreis stehen bis die geworfene Kugel den Boden berührt hat.

Ist der Zielkugelwurf eines Spielers nicht gültig, wird die Zielkugel zwar vom Gegner auf eine gültige Position innerhalb des Spielfeldes gelegt, aber das Recht für den Anwurf der ersten Kugel geht damit dem betreffenden Spieler nicht verloren. Der Werfer der Zielkugel muss auch nicht derselbe Spieler sein, der die Aufnahme mit dem Wurf der ersten Kugel beginnt.

Die Entfernung der Zielkugel vom Wurfkreis muss zwischen 6 und 10 Meter betragen. Es ist sinnvoll, die Lage der Zielkugel zu markieren, um sie nach einer durch äußere Umstände (z.B. Wind, fremde Kugeln) ungewollt herbeigeführten Lage-Veränderung, wieder an ihren Platz zurücklegen zu können.

Der Wurfkreis und die Zielkugel müssen mindestens 1 Meter von jedem Hindernis entfernt liegen und die Zielkugel muss gut sichtbar im Spielfeld liegen. Eine Zielkugel ist ungültig, wenn sie das erlaubte Spielfeld verlassen hat oder auf einer Pfütze frei schwimmt. Nach einem Zielkugelschuss darf sie nicht weiter als 3 m bzw. höchstens 20 m vom Wurfkreis entfernt liegenbleiben. Hat die Zielkugel das Spielfeld verlassen und haben beide Teams noch spielbare Kugeln, wird die Aufnahme annulliert und wiederholt. Verfügt nach einem Zielkugelschuss nur noch eine Mannschaft über spielbare Kugeln, erhält sie soviele Punkte wie sie noch zu spielende Kugeln hat. 

Am Ende einer Aufnahme, muss die Zielkugel spätestens nach einer Minute wieder von der Mannschaft regelgerecht platziert worden sein, die die Aufnahme gewonnen hat.

5. Veränderungen des Spielgeländes (Artikel 10)

Hindernisse auf dem Spielgelände dürfen nicht entfernt werden. Vor dem Wurf einer Kugel darf auf dem Spielfeld ein Loch geschlossen werden, das durch eine zuvor gespielte Kugel entstanden ist. Der von einem Spieler beabsichtigte Wurfpunkt (Donnée) darf bezüglich der Bodenbeschaffenheit an der betreffenden Stelle bis zu dreimal durch Berühren mit einer seiner Kugeln überprüft werden. Damit aus ihrer Lage unbeabsichtigt veränderte Kugeln wieder auf ihren ursprünglichen Platz zurückgelegt werden können, sollten sie am Besten vorher markiert worden sein.

6. Das Messen der Punkte (Artikel 25 und 26)

Für die Messung eines Punktes können störende Kugeln und Hindernisse vorübergehend entfernt werden, wobei sie vorher zu markieren sind. Das Messen obliegt dem Spieler oder dem Team, das die letzte Kugel gespielt hat. In Zweifelsfällen kann auch ein Schiedsrichter herangezogen werden.

Alle gespielten Kugeln müssen bis zum Ende der Aufnahme liegenbleiben. Vor der Feststellung der Punktezahl entfernte Kugeln sind ungültig. Nimmt ein Spieler eine seiner gültigen Kugeln vom Spielfeld weg, dürfen seine Mitspieler ihre noch verfügbaren Kugeln nicht mehr spielen.

Wird beim Messen die Zielkugel oder eine Kugel in ihrer Lage verändert, so ist ein evtl. erzielter Punkt für die betreffende Mannschaft verloren.

Haben am Ende einer Aufnahme zwei Kugeln den gleichen Abstand, gilt folgendes: Wenn alle Kugeln gespielt sind, wird die Aufnahme annulliert. Hat nur noch eine Mannschaft Kugeln und kann diese anschließend besser platzieren, erhält sie die erzielten Punkte. Haben beide Teams noch Kugeln, werden diese abwechselnd bis zum Ende gespielt. 

Die Videos stammen aus dem Youtube-Kanal 'Boule ist cool' und sind aus einem Projekt von Norbert Koch und Moritz Leibelt für den DJK-Landesverband NRW e.V. hervorgegangen. 

Wenn eine von Linien abgegrenzte Boulebahn darüber hinaus noch von Balken in Form einer festen Absperrung umgeben ist, kann es passieren, dass eine aus dem Spielfeld über die Begrenzungslinien hinaus geratene Kugel so fest gespielt worden ist, dass sie von einem der umgebenden Balken zurückprallt oder von einer anderen bereits im Aus liegenden Kugel doch wieder ins Spielfeld zurückgestoßen wird.  

Zwar handelt es sich dabei um eine ungültig geworfene Kugel. Versäumen es aber die Gegner, diese Kugel aus dem Spielfeld zu entfernen, können Spielsituationen entstehen, bei der diese Kugel dann doch noch gültig wird.