Wie lauten die Bestimmungen zur regelgerechten Größe von Boule-Spielfeldern ?


 

Für internationale und nationale Pétanque-Turniere sind die Abmessungen für ein regelgerechtes Spielfeld in den offiziellen Pétanque-Spielregeln der F.I.P.J.P. festgelegt. Zum Teil gibt es aber auch davon abweichende nationale Regelungen des Deutschen Petanque Verbandes (DPV).

 

 

Erste Antworten zu dieser wichtigen Regelfrage finden sich im „Art. 5 : Spielgelände und regelgerechte Spielfelder“.

 

Artikel 5, Absatz 1 legt fest, dass ein Spielgelände aus einer unbestimmten Anzahl von Spielfeldern besteht, die von Schnüren begrenzt sind.

 

Abweichend hiervon erlaubt der DPV auch ein freies Spielgelände (Terrain libre), das über keinerlei Grenzmarkierung verfügt. 

 

Boule-Turnier-Veranstalter werden den teilnehmenden Mannschaften aber aus organisatorischen Gründen meist abgegrenzte Spielfelder zuweisen (Art.5, Satz 2). 

 

Dann muss ein Spielfeld mindestens 4 m in der Breite und 15 m in der Länge aufweisen. Abweichend hiervon erlaubt der DPV aber auch eine kleinere Spielfeld-Größe von 3 x 12 Meter.

 

Mit Blick auf die für die Spielfeld-Abgrenzungen verwendeten Schnüre, sagt Abs.2, Satz 2, dass nur die Schnüre an den Schmal-/Kopf-Seiten eines Spielfeldes sowie an den Außenlinien der äußeren Spielfelder eine Auslinie darstellen.

 

Sobald ein Spielfeld von Barrieren umgeben ist, müssen lt. Art.5, Abs.4 die Außenlinien der äußeren Spielfelder mindestens einen Meter von der Barriere entfernt sein. 

 

Hiervon wiederum abweichend, erlaubt der DPV für Spielfeld-Begrenzungen auch einen Mindest-Abstand für die Außenlinien vor einer Barriere von 30 cm. 

 

Findet das Turnier im Carrée-Modus ausschließlich auf durch Schnüre abgetrennten Spielfeldern statt, sind lt. Art.5, Abs.6 „alle Linien, die das Spielfeld begrenzen, eine Auslinie". 

 

 

Die wichtigsten Bestimmungen für regelgerechte Spielfelder :

 

A. Terrain libre : Für das Spielgelände gibt es keine Grenzmarkierungen.

 

B. Carrée-Modus: Jedes Spielfeld ist durch Schnüre an den Schmal- und Längs-Seiten klar abgegrenzt. Diese Linien sind gleichzeitig Auslinien. 

 

C. Turnier-Modus: Das durch Schnüre an den Außenlinien gegenüber einer festen Barriere im Abstand von 1 Meter abgegrenzte Spielgelände, besteht im Innern aus Spielfeldern ohne jede Grenzmarkierung (A) bzw. aus Spielfeldern mit einem Mindestmaß von 15 x 4 Meter (bei internationalen Turnieren) bzw. von 12 x 3 Meter (bei nationalen Turnieren des DPV).


Zur Frage der Auslinien bei einem mit Schnüren begrenzten Spielfeld :

Auslinien sind nur die Linien an den Schmalseiten/Kopfseiten eines Spielfeldes sowie die Linien der längsseitig und ganz außen liegenden Spielfelder.
 


Sind die Spielfelder hintereinander angeordnet, gelten die Schmalseiten des eigenen Spielfeldes als Auslinien, nicht aber die Linie an der Längsseite eines innen liegenden Spielfeldes (mit Ausnahme der jeweils am äußeren Rand liegenden Spielfelder).
 

 

 

Konsequenzen aus diesen Bestimmungen : Erst wenn eine Spielkugel bei einem  vorgegebenen Spielfeld mehr als eines der längsseitig unmittelbar benachbarten Spielfelder vollständig überquert hat (d.h. die Kugel ist erst im übernächsten Spielfeld liegengeblieben) bzw. wenn sie das Spielfeld an der Schmal-/Kopf-Seite vollständig verlassen hat, handelt es sich gemäß Art.19 um eine ungültige Kugel, die sofort aus dem Spiel zu nehmen ist. 

 

Gerät eine Zielkugel im Verlauf einer Aufnahme gemäß Artikel 9 auf verbotenes Gelände, ist sie ungültig. Sie bleibt lt. Artikel 7 aber gültig, wenn sie noch auf der Grenze des Spielgeländes liegt und die Auslinie nicht mit dem vollen Durchmesser überschritten hat.

 

Die Zielkugel muss zu den längsseitigen Begrenzungs-/Seitenlinien des Spielfeldes keinen Mindestabstand einhalten. Nur zur Kopf-/Schmalseite bzw. vor einer Barriere oder einem festen Hindernis ist stets ein Abstand von 50 cm erforderlich. 

 

Für eine Zielkugel würde der vom DPV für Spielkugeln erlaubte Mindestabstand von 30 cm vor einer Begrenzungslinie oder einer Barriere somit nicht gelten ! 

 

Anmerkung: Diese Situation war im Spiel von Kandel-Südwest gegen Queichheim am Wochenende gegeben, wo ein Kandeler Spieler die Lage der Zielkugel im Abstand von 30 cm von der Kopflinie als gültig anerkennen wollte, obwohl für eine Zielkugel immer ein Abstand von 50 cm von der Kopflinie einzuhalten ist. 

 

Eine falsche Regelauslegung für gültige Spiel- und Ziel-Kugeln lässt sich am Besten dadurch vermeiden, dass für die Spielfeld-Begrenzung mit Schnüren immer ein Abstand von 50 cm von einer Barriere oder einem festen Hindernis eingehalten wird. 

 

 

Lösungsvorschlag : Im Sinne der hier besonders auf eine exakte Einhaltung der Regeln zum „Art. 5 : Spielgelände und regelgerechte Spielfelder“ achtenden Spieler aus Maximiliansau ist es angebracht, das Spielgelände in Kandel im Abstand von 50 cm von der umgebenden Barriere rundum mit einer Schnur an den Kopf- und Längs-Seiten des Spielgeländes zu umgeben. 

 

Gleichzeitig sollte im Innern auf eine weitere Unterteilung der Spielfelder in Kandel mit Schnüren vorläufig verzichtet werden. Beim Spielen in Längsrichtung können die vom Verband für internationale Turniere vorgeschriebenen Längen von 15 x 4 Meter (für drei Bahnen derzeit nicht), wohl aber für drei 12 x 3 Meter große Spielfelder gut eingehalten werden, insbesondere wenn längs im Modus "Terrain libre" gespielt wird.

(Nach der geplanten Verbreiterung der Kandeler Boule-Anlage um 1,30 Meter von derzeit 10,70 Meter Breite auf dann 13,00 Meter, ließen sich künftig drei Bahnen mit 4,00 m Breite und zwei längsseitige Begrenzungslinien von 0,50 Meter einrichten).    

 

 

Mit dieser speziell für Ü60-Ligaspiele geschaffenen Lösung, würden die häufig vor Spielbeginn mit Gästeteams geführten Diskussionen über die regelgerechte Größe der Kandeler Spielfelder ein für allemal ein Ende haben. 

 

Dies einigen Kandeler Mitspielern hier sehr ausführlich für die gewählte Spielfeld-Abgrenzung mit Schnüren im Abstand von 50 cm von der das Kandeler Spielgelände umgebenden Barriere ausführlich dargelegt zu haben, war dem Autor dieses Beitrags wichtig. Mündlich wären diese Erläuterungen in einem hitzig geführten Diskussions-Umfeld kaum richtig und verständlich zu vermitteln gewesen.

 

Am Mittwoch wird Maximiliansau für das Kandeler Wild-West-Team der nächste Gegner in der Ü60-Liga der "Freien Bouler Pfalz" sein. Dann wird sich zeigen, ob die hier beschriebenen Änderungen bei der Spielgelände-Markierung dazu beitragen, um das Spiel diesmal ohne nervige Diskussionen (mit im Übrigen sehr angenehmen Maximiliansauern Spielpartnern) beginnen zu können !