Abhandlung zur Ermittlung von BHZ und FBHZ bei einem Boule-Runden-Turnier


Hier erfolgt anhand eines konkret stattgefundenen Turniers die Auswertung eines im Schweizer Turniermodus gespielten Runden-Turniers mit Hilfe von Buchholz- und Feinbuchholz-Zahlen (BHZ / FBHZ). 

 

Die Buchholzzahl (BHZ) ist die Summe der Siege der von den Gegnern gewonnenen Spiele; sie wird nach jeder Runde neu berechnet. Hat man ein Spiel verloren, erhält man so viele Buchholzpunkte = Spielpunkte, wie dieser Gegner im bisherigen Turnierverlauf bereits gewonnen hat.

 

Die Feinbuchholzzahl (FBHZ) entspricht der Summe der Buchholzzahlen, die von den bisherigen Gegnern im Turnier gewonnen worden sind. Die FBHZ wird ebenfalls nach jeder Spielrunde neu errechnet.     

 

Es handelt sich bei der Turnierauswertung mit BH-/FBH-Zahlen um eine zunächst kompliziert erscheinende und mit einem gewissen Rechenaufwand verbundene Materie. Die Details dieser auf BHZ und FBHZ beruhenden Auswertungs-Methode sollten aber jedem Boule-Turnier-Veranstalter bekannt sein, insbesondere auch dann, damit er sich bei der Auswertung nicht  'blind' auf ein IT-Software-System verlassen muss. 

 

Nachstehend wird dieses Thema in mehreren Einzel-Schritten behandelt. Zur Einstimmung auf die vielen bei einem Runden-Turnier zu beachtenden Aspekte sei der Besuch der Homepage https://www.petanque-turnier.de  empfohlen. Dort wird ein von Matthias Etrich entwickelter und in der Praxis erprobter Online-Turnier-Planer vorgestellt, mit dem sich ein nach dem Schweizer System gespieltes Rundenturnier - in Verbindung mit dem erforderlichen theoretischen Hintergrundwissen - dann absolut anwendungssicher durchführen lässt. 

 

Eine knapp gefasste und übersichtliche Darstellung der Ergebnisermittlung mit BH-/FBH-Zahlen beleuchtet ein weiterer Beitrag im anschließenden Menü-Punkt. Damit sollte es dann auch möglich sein, ohne IT-Unterstützung einen Turnier-Ablauf mit einer manuell erstellten Ergebnis-Tabelle mit BH-/FBH-Zahlen abzubilden. 


B. Buchholz und J. Müller haben die Auswertung von Boule-Turnieren verbessert

Die Buchholz-Wertung wurde 1932 von dem Magdeburger Bruno Buchholz für Schachturniere entwickelt. Sie kommt seitdem auch oft für die Ergebnisfeststellung von Boule-Runden-Turnieren zum Einsatz.

 

Bei den im Schweizer Spielmodus mit einer begrenzten Runden-Zahl gespielten Boule-Turnieren hat sich die Buchholz-Wertung gut bewährt. Damit lässt sich eine leistungsgerechte Ranglisten-Klassifizierung der teilnehmenden Teams erreichen, wenn man sich nicht nur auf die Zahl der Siege und die bei  diesen Siegen erzielte Differenz-Punktzahl stützen möchte. 

 

Der Erfinder des Schweizer Systems war ein Lehrer namens Julius Müller, der dieses System erstmals im Jahr 1895 bei einem Schachturnier in Zürich angewendet hat. Als Mischform zwischen einem Vollsystem, A/B/C- Gruppensystem und einem K.o.-System, lassen sich mit dem auf wenige Runden begrenzten Schweizer Turnier-System annähernd gleich gute Ergebnisse erzielen wie mit einem Jeder-gegen-Jeden-Vollturnier.

 

Veranstalter von Boule-Turnieren wählen das auf wenige Spielrunden begrenzte und in mehreren Varianten spielbare Schweizer System vor allem aus folgenden Gründen:  

 

a) Selbst bei relativ wenig Teilnehmern lässt sich ein eintägiges Turnier aus Zeitgründen kaum noch als Voll-Turnier im Modus 'Jeder-gegen-Jeden' durchführen

 

b) Im Schweizer System spielen alle Teams immer gleich oft, weil jedes Team auch bei einer Niederlage im Turnier verbleibt und in den nächsten Spielrunden trotzdem noch Chancen für eine gute End-Platzierung hat

 

c) Am Turnier können Teams mit unterschiedlicher Spielstärke teilnehmen; ab der dritten Spielrunde spielen dann ohnehin etwa gleichstarke und die in der Rangliste hintereinander liegenden Teams gegeneinander 

 

d) Alle Teams haben damit einen leistungsgerechten und individuell bestimmten Turnierverlauf, zumal sie aufgrund der Systemsteuerung nicht zweimal auf den selben Gegner treffen können 

 

Da beim Schweizer System nach jeder Spielrunde eine Rangliste erstellt werden muss, damit in der nächsten Runde möglichst gleichstarke Teams gegeneinander spielen, kommt man für eine zuverlässige Ranglisten-Erstellung mit BH- und FBH-Zahlen - vor allem wegen des in kurzer Zeit hohen Rechenaufwands - kaum noch ohne eine PC-gestützte Turnier-Steuerung aus. Zeitnah ausgedruckte Spiel-Ergebnisse und aktuelle Ranglisten sind zusammen mit den Spielplänen der nächsten Runde die unerlässliche Voraussetzung für einen zügigen  Turnierablauf sowie eine umfassende und transparente Information aller teilnehmenden Teams.  

 

Als eine gute PC-Systemlösung kann hierfür der bereits erwähnte Online-Turnierplaner empfohlen werden. Dieses von Matthias Etrich entwickelte Tool ist im Internet unter https://www.petanque-turnier.de erreichbar. Ein ausführliches Handbuch widmet sich nicht nur den in diesem Beitrag vorrangig behandelten Runden-Turnieren, sondern vermittelt auch die für die Steuerung anderer Boule-Turniersysteme erforderlichen Kenntnisse.  

 

Als Praxis-Beispiel dient in diesem Beitrag ein konkret gespieltes Vier-Runden-Turnier mit 13 Doubletten-Teams bei dem die im Turnierablauf erforderlichen Rechenschritte zur Ermittlung der Buchholz- und Feinbuchholz-Zahlen detailliert und verständlich dargelegt werden. Vorab soll aber erst noch ein kurzer Blick auf die für ein Runden-Turnier maßgebenden organisatorischen Rahmenbedingungen geworfen werden.   

 


 

Rahmenbedingungen für ein im Schweizer Turniermodus gespieltes Bouleturnier 

 

Damit es in einem Runden-Turnier immer einen eindeutigen Sieger gibt, müssen alle Teams -möglichst gleichzeitig- immer so viele Runden gespielt haben, dass am Ende nur ein Team noch ohne Niederlage ist bzw. sich das Team mit den meisten Siegen oder der besten Wertung durchgesetzt hat. 

 

Die mindestens erforderliche Rundenzahl 'n' für ein Turnier im Schweizer Spielmodus ergibt sich aus der Zahl der teilnehmenden Teams. Sobald die Zahl der teilnehmenden Teams kleiner ist als das mit der Formel '2 hoch n' berechnete Ergebnis, entspricht der Parameter 'n' der Zahl der erforderlichen Spielrunden.  

 

Als weitere Randbedingungen könnten für das Turnier z.B. die Zahl der verfügbaren Spielbahnen oder die maximale Dauer für eine Spielrunde festgelegt werden. 

 

Ein Tagesturnier mit 4 bis 7 Spielrunden ließe sich dann beispielsweise wie folgt durchführen:  

 

2 hoch 4 = 2*2*2*2 = 16 teilnehmende Teams erfordern 4 Spielrunden und 8 Bahnen; 

2 hoch 5 = 2*2*2*2*2 = 32 teilnehmende Teams erfordern 5 Spielrunden und 16 Bahnen; 

2 hoch 6 = 2*2*2*2*2*2 = 64 teilnehmende Teams erfordern 6 Spielrunden und 32 Bahnen; 

2 hoch 7 = 2*2*2*2*2*2*2 = 128 Teams würden für 7 Spielrunden 64 Bahnen benötigen. 

 

Bei 7 Spielrunden mit jeweils einstündiger Spieldauer dürfte zugleich die zeitliche Grenze für ein eintägiges Turnier in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr erreicht sein. Hierfür sollten dann für 128 teilnehmende Teams mindestens 64 Spielbahnen zur Verfügung stehen, die sich in der erforderlichen Größe beispielsweise gerade noch auf einem Fußballplatz abgrenzen lassen.  

 

 

Praxis-Beispiel für die Ermittlung der BH- und FBH-Zahlen bei einem Runden-Turnier 

 

Bei dem nachstehend betrachteten Praxisbeispiel mit 13 teilnehmenden Teams ergab sich der Turniersieger wie geplant nach vier Spielrunden, weil gleichzeitig auf 8 frei wählbaren Bahnen gespielt werden konnte, wobei allerdings in den Systemeinstellungen auf die Zuordnung fester Bahnen verzichtet worden war.   

 

Unter Berücksichtigung der Pausen zwischen den vier Spielrunden und weil jede Begegnung bis 13 Punkte ging, ließ sich das Turnier bequem in fünf Stunden und in der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr durchführen. 

 

Für das hier als Praxisbeispiel gewählte Turnier im Schweizer Turniermodus wurden aus den möglichen Parametern die nachstehenden Systemeinstellungen ausgewählt: 

 

Die erste Spielrunde wurde von dem bei dem Turnier eingesetzten Online-Turnierplaner frei ausgelost. Es wäre aber auch möglich gewesen, favorisierte Teams zu setzen, damit diese nicht gleich in der ersten Runde gegeneinander antreten müssen. 

 

In der ersten Spielrunde ergaben sich nach der Festlegung dieser Rahmenbedingungen schließlich die folgenden Paarungen und Runden-Ergebnisse für die 13 teilnehmenden Teams : 

 

Wegen der ungeraden Teamzahl 13 erhielt das im Spiel 6 sonst ohne Gegner gebliebene Team 11 ein Freilos, das in diesem System wie üblich als ein 13:7-Sieg und mit einer Kugeldifferenz von +6 gewertet wird. Mangels eines Gegners können für das kampflos gewonnene Spiel aber keine BH- und FBH-Zahlen zugeordnet werden. 

 

In den weiteren Spielrunden fällt das Freilos stets an dasjenige Team am Ranglisten-Ende, das im Turnierverlauf noch kein Freilos erhalten hat. Ein einzelnes Team wird im Turnierverlauf somit immer nur einmal durch ein Freilos begünstigt.   

 

Die Rangliste nach Spielrunde 1 hatte das folgende Aussehen (die Teamnamen wurden nachträglich entfernt):

 

In jeder Spielrunde werden die im Turnier erzielten Siege in der Form von Spielpunkten erfasst. Für einen Sieg wird ein Spielpunkt (1) angerechnet; für eine Niederlage gibt es demzufolge null Spielpunkte (0). 

 

Im obigen Beispiel erhielten die 6 Sieger jeweils einen Spielpunkt und die Feinbuchholz-Zahl = 1 für einen besiegten Gegner. Für den "Freilos-Sieg" von Team 11 gab es keine Feinbuchholz-Zahl, weil dieser 'unechte' Sieg ja kampflos erzielt worden ist. Die sechs Verlierer dieser Spielrunde gingen bei den Spielpunkten leer aus und wurden quasi als 'Malus' für ihre Niederlage noch mit einer Buchholz-Zahl belastet. In der Buchholz-Zahl kommt somit die Spielstärke des siegreichen Teams zum Ausdruck gegen das man verloren hat.  

 

Da man gegen schwächere Gegner leicht mit einer hohen Kugeldifferenz (KDiff) gewinnen kann, rückt diese erst einmal in den Hintergrund. Sie wird aber am Ende als nachgeordnetes Kriterium verwendet, um zwischen gleichstarken Teams in der Rangliste dennoch eine Differenzierung vornehmen zu können. Beispielsweise wird dem Sieger bei einem 13:9-Sieg eine Kugeldifferenz von +4 und dem Verlierer von -4 angerechnet. Da die Teams 12 und 2 mit derselben Kugeldifferenz +2 gesiegt haben, werden sie mangels einer besseren Differenzierungs-Möglichkeit beide auf dem 5. Rang eingestuft.   

 

Da nach jeder Spielrunde mehrere Mannschaften dieselbe Zahl von Spielpunkten = Siegen erreicht haben können, verwendet der Online-Turnierplaner zur Differenzierung punktgleicher Mannschaften in der Rangliste die als vorrangig ausgewählten Kriterien der Buchholz- und Feinbuchholz-Zahlen (BHZ/FBHZ). In diesen Kennzahlen kommt nämlich die Spielstärke der besiegten Gegner besser zum Ausdruck als in der zuvor genannten Kugeldifferenz (KDiff). 

 

Die Buchholz-Zahl (BHZ) ergibt sich aus der Addition der von den eigenen Gegnern gewonnenen Spiele. Wurde die erste  Spielrunde verloren, erhält der Verlierer einen Buchholzpunkt wegen des gegnerischen Sieges. Im weiteren Turnierverlauf zeigt dann die Höhe der addierten BHZ an, dass ein Team mit einer höheren BHZ wohl eher gegen stärkere Gegner gespielt hat, als ein Team mit gleichviel Siegen, aber einer niedrigeren Buchholz-Zahl. Bei gleichviel Siegen liegen deshalb Teams mit einer niedrigeren BHZ in der Rangliste weiter hinten.     

 

Sollten die Buchholz-Zahlen von zwei Teams bei gleichviel Siegen identisch sein, liefert die Addition der Buchholz-Zahlen aller Turniergegner eine weitere Differenzierungs-Möglichkeit in Form der Fein-Buchholz-Zahl (FBHZ). Diese Zahl errechnet sich für jedes Team und nach jeder Runde aus der Summe der Buchholz-Zahlen (= gewonnenen Spiele) der bisherigen Gegner. Eine höhere FBHZ zeigt dann an, dass das betreffende Team im Turnierverlauf gegen stärkere Gegner gespielt hat, um seine Siege zu erzielen. Wie noch im Einzelnen zu zeigen sein wird, muss die FBHZ für die Ranglisten-Erstellung am Ende einer jeden Spielrunde immer neu berechnet werden, weshalb ein maschinelles Verfahren hier in puncto Genauigkeit und Schnelligkeit viele Vorteile bietet.

 

Im Verfahren mit BH-/FBH-Zahlen wird somit berücksichtigt, dass bei einem über vier Spielrunden gehenden Turnier die eigenen Gegner in den drei anderen Runden ja auch noch gegen jeweils drei andere Teams gespielt haben. Verwendet man die von den eigenen Gegnern in diesen Spielen gegen die drei anderen Gegner erzielten Ergebnisse, so ergibt sich daraus in Summe ein recht gutes Bild über die Spielstärke aller Turnierteilnehmer. Eine hohe FBH-Zahl des eigenen Teams gibt indirekt einen Hinweis darauf, wie gut man sich selbst im Vergleich mit anderen Teams geschlagen hat, obwohl man gegen diese Gegner im Turnier nicht selbst gespielt hat.

 

Im Ergebnis erlaubt die Buchholz-Wertung die Erstellung einer Rangliste, in der sich die unterschiedliche Spielstärke der besiegten Gegner positiv widerspiegelt. Eine hohe Feinbuchholz-Zahl zeigt an, dass die eigenen Turnier-Gegner stark genug waren, um auch Siege gegen ihre anderen Gegner zu erzielen. Bei gleichviel Siegen und gleichen Buchholz-Zahlen ist es dann gerechtfertigt, dass ein Team mit einer höheren FBHZ vor den anderen Teams in der Rangliste rangiert.  

 

Insgesamt können die Ergebnisse der Buchholz-Wertung als einigermaßen gerecht gelten. Schwächen zeigt das System aber dann, wenn Spiele zu Beginn aus taktischen Gründen bewusst kampflos verloren werden (sog. Gambit-Niederlage), weil man es in der nächsten Runde dann eher mit einem schwächeren Gegner zu tun hat. Nachteilig ist auch das freiwillige Ausscheiden eines Teams nach mehreren Niederlagen, weil seine bis dahin erzielten Resultate trotzdem im Endergebnis berücksichtigt bleiben.     

 

Obwohl in einem Rundenturnier im direkten Vergleich immer nur gegen wenige - wenn auch in jeder Runde immer stärker werdende - Gegner gespielt wird, dürfte es sich letztlich bei dem Turniersieger insgesamt um das beste Team handeln, da alle anderen Teams im indirekten Vergleich über die BHZ-/FBHZ-Wertung ja schlechter abgeschnitten haben. Andere, ähnlich starke Teams könnten sich allerdings dadurch benachteiligt sehen, dass sie nicht wie bei einem Vollturnier die Gelegenheit hatten, selbst gegen ein in der Rangliste besser platziertes Team gespielt zu haben.

 

Anmerkung : Da die BH- und FBH-Zahlen aus derselben Datenbasis über Siege und Niederlagen abgeleitet werden, gleichen sich die Ergebnisse dieser beiden Wertungen naturgemäß sehr stark. Gerne wird deshalb als weitere Wertung zusätzlich noch die bereits an anderer Stelle erwähnte Kugeldifferenz Kdiff herangezogen. 

 

Als ein etwas anderes Differenzierungs-Merkmal bei punktgleichen Teams könnte auch die Sonneborn-Berger-Zahl (SBZ) herangezogen werden. Auch hierbei werden zunächst die im Turnier gewonnenen Spielpunkte/Siege addiert; dann aber werden verlorene Spiele nur mit dem halben Wert angerechnet. Zwar wird auch in diesem System ein Sieg höher bewertet als eine Niederlage. Da aber die gegen einen in der Rangliste schlechter stehenden Gegner verlorenen Punkte dann nur zur Hälfte in die Sonneborn-Berger-Zahl eingehen, wird eine solche Niederlage im Sinne eines 'Ausrutschers' etwas 'großzügiger' behandelt als in der Buchholz-Wertung. 


Nach diesen eher theoretischen Betrachtungen zur Auswertung von Rundenturnieren im Schweizer Spielmodus mit Hilfe der BH-/FBH-Zahlen, folgt jetzt zum Abschluss das bereits angekündigte Praxis-Beispiel mit den für die Ranglisten-Ermittlung im Einzelnen erforderlichen Rechenschritten.  


Am Ende der Turnier-Auswertung stand eine Ergebnis-Matrix mit den von 13 Teams gespielten Runden :

Bei einem Studium dieses Zahlenwerks erkennt man den Wert einer IT-gestützten Auswertung in Form des Online-Turnierplaners von Matthias Etrich, mit dem sich die vorstehenden Ergebnisse schnell, exakt und sehr zuverlässig ermitteln lassen. Informationen hierzu erhält man im Detail unter https://www.petanque-turnier.de  

 

Hier nun das erwähnte Beispiel für eine wesentlich einfachere Turnier-Auswertung mit BHZ + FBHZ. 

 

Nach dem Ende eines Boule-Runden-Turniers lässt sich mit einer relativ einfach aufgebauten Ergebnis-Tabelle sehr rasch eine Rangliste der teilnehmenden Teams erstellen, die auf Buchholz- und Feinbuchholz-Zahlen beruht.

 

Diese Ergebnisliste könnte zum Beispiel das folgende Aussehen haben, wenn die Spaltenzahl entsprechend der Anzahl der gespielten Runden zuvor angepasst worden ist. 

Zu jedem Team in Spalte 1 (T1 bis T13) müssen in jeder Spielrunde zunächst nur die Gegner G mit ihren Team-Nummern sowie mit dem erzielten Resultat eingetragen werden.

 

Am Turnier-Ende zählt man für jedes Team die Zahl seiner gewonnenen Spiele = Siegpunkte SP. Diese Zahl ist in die 2. Spalte 'Siege' einzutragen.

 

Die Buchholzzahl BHZ ergibt sich, wenn man die Gesamtzahl der von einem Gegner im Turnier gewonnenen Spiele aus der Spalte 'Siege' für jede Spielrunde in die betreffende und mit SP bezeichnete Spalte überträgt. Die Summe dieser Siege = Spielpunkte aus den vier Spielrunden ergibt die Buchholzzahl BHZ.

 

Wenn die Buchholzzahlen für jedes Team ermittelt sind, erfolgt im nächsten Schritt die Bestimmung der Feinbuchholzzahlen FBHZ. Diese ergeben sich aus der Summe der von jedem eigenen Gegner im Turnierverlauf erzielten Buchholzzahlen. Diese werden der zuvor ermittelten Spalte BHZ entnommen.

 

Anhand der Team-Nummer in Spalte 1 sucht man dann die BHZ für jeden seiner Gegner in der Spalte BHZ und trägt diese Zahl bei jedem Rundengegner ein (siehe Spalten G1 bis G4). Die Summe der vier gegnerischen Buchholzzahlen ergibt in diesem Beispiel dann die FBHZ in der drittletzten Tabellenspalte.

 

Der Rang für jedes Team wird vorrangig gemäß der Zahl der gewonnenen Spiele = Siege in Spalte 2 bestimmt. Team 7 liegt daher mit vier Siegen aus vier Spielrunden auf Rang 1.

 

Drei Teams kamen auf jeweils drei Siege. Für die Rangstufung kommen jetzt in zweiter Linie die BHZ zum Tragen. Team 12 belegt den 2. Rang mit 9 BHZ. Team 1 erreichte wegen seiner um -1 niedrigeren BHZ den 3. Rang (= 8 BHZ). Das ebenfalls dreimal siegreiche Team 11 kam nach einem Freilos und wegen etwas schwächerer Gegner nur auf 5 BHZ und wurde damit guter Vierter.

 

Interessant ist auch der Blick auf die Spalte KD = Kugeldifferenz. Die Teams auf Rang 5 und 6 haben mit einer KD von +9 und +8 bei ihren beiden Siegen relativ gute Resultate gegen ihre Gegner erzielt. Da die besiegten Gegner aber selbst weniger Turniersiege erreicht haben, wurden diese Siege von ihren Gegnern quasi mit weniger BHZ „belohnt“.