Mit über 300 km/h im TGV für einen Tag von Kandel nach Paris zum Boulespiel


Am Dienstag, 26. August, wagten sechs Kandeler Boulefreunde eine mutige Bahnreise von Kandel nach Paris, um vom Sonnenaufgang bis zum Abend einen erlebnisreichen Tag in Frankreichs Metropole zu verbringen.

Gleichzeitig sollten an verschiedenen Stellen in der Stadt auch noch einige Partien Boule gespielt werden.

 

In weniger als drei Stunden Fahrt im TGV war Paris über Karlsruhe und Strasbourg erreicht. Danach ging es vom Gare de l' Est mit der Metro zum 26 Hektar großen Parc du Luxembourg, einem staatlichen Park im Quartier Latin. Im dort befindlichen Palais du Luxembourg hält der Senat als das Oberhaus des französischen Parlaments seine Sitzungen ab.

 

Im Park absolvierten die Kandeler Boulefreunde gleich ihre ersten Trainings-Spiele auf einem trotz feiner Kieselsteine recht gut bespielbaren Bouleplatz. Die Kandeler hatten ihre eigenen Boulekugeln mitgebracht und brauchten deshalb keine Kugeln an einem der dort befindlichen Häuschen zu leihen.  

 

Wer dort regelmäßig Boule spielt, verfügt über ein Schließfach mit eigenen Kugeln. Die Kugeln schließt jeder Spieler am Ende in seinem Fach ein und braucht sie deshalb nicht mit nach Hause zu nehmen. Dadurch können  die Kugeln bei einem üblichen Pastis-Absacker vor dem Heimweg auch nicht hinderlich werden.

 

Die Kandeler Spieler ließen sich dieses gut durchdachte Miet-System mit Schließfächern für Boulekugeln, Wurfringe, etc. gerne von einem Park-Aufseher erklären. 

Nach diesem ersten Training und einem mittäglichen Imbiss ging es dann mit der Metro weiter zur Place de la Concorde. Ein auf diesem Weg gemachtes Foto zeigt im Hintergrund einen von Napoleon aus dem Ägypten-Feldzug nach Paris mitgebrachten Obelisken. 

Von der Metrostation aus führte der Weg zu Fuß weiter durch den Jardin des Tuileries bis zum Louvre. Nach einer die Füße erfrischenden Pause an der gläsernen Pyramide vor dem Louvre, schloss sich ein von einer deutschen Reiseleiterin geführter Rundgang durch diesen Park an. Mit einer Länge von 360 Metern und einer Breite von 210 Metern ist der Jardin des Tuileries der größte öffentliche Park in Paris.

 

Danach wurde noch schnell auf einem spontan ausgesuchten Platz, den ein Mitspieler allerdings etwas despektierlich als 'Acker' bezeichnete, noch eine Runde Boule im Schatten der Bäume gespielt.

 

 

Vom Jardin des Tuileries aus ging es dann mit der Metro auch schon wieder zurück zum Gare de l' Est, um rechtzeitig den Zug für die Rückreise zu erreichen.  

 

Das Hochgeschwindigkeits-Erlebnis mit dem Train-à-Grande-Vitesse fand dabei kurz vor Saarbrücken sein Ende, weil es dann auf dem weniger gut ausgebauten deutschen Schienennetz deutlich langsamer voranging.

 

Deshalb hat die etwas längere Rückreise im deutschen ICE ab Saarbrücken sicher auch dazu beigetragen, dass von dem ursprünglich üppig bemessenen Vorrat an Reiseproviant nicht mehr allzuviel übrig geblieben ist, weil sich dafür unterwegs dankbare und hungrig gewordene Abnehmer gefunden hatten. 

 

Mit vielen positiven Eindrücken von ihrer zwölfstündigen Reise in das Mutterland des Petanque kehrten die sechs Kandeler Boulefreunde am Abend wieder wohlbehalten aus Paris in die Südpfalz zurück.

 

Kaum zuhause, gibt es bereits für das nächste Jahr einen neuen Plan für eine derartige Boule-Erlebnis-Reise. Diese Fahrt soll dann nach Brüssel in die Hauptstadt der EU des 21. Jahrhunderts führen. Brüssel war im Jahr 1958 die Stadt einer Weltausstellung, bei der das neu gebaute Atomium noch den Glauben an einen alles möglich machenden technischen Fortschritt symbolisierte.